Radon

Eine unsichtbare Gefahr

Was ist Radon? Alle Infos rund um Radon auf radon-infos.de

Was genau ist eigentlich Radon? Und woher kommt es? Warum ist Radon so gefährlich? Diese und viele weitere Fragen zum Thema Radon, beantworten wir auf dieser Seite. Wir bieten Informationen über Radon, darunter seine Entstehung, Auswirkungen auf die Gesundheit und Möglichkeiten zur Radonmessung. Zudem erklären wir verschiedene Schutzmaßnahmen, die ergriffen werden können, um die Radonkonzentration in Innenräumen zu reduzieren und Risiken zu minimieren. Lesen Sie weiter, um spannende Fakten und wichtige Informationen rund um das Thema Radon zu entdecken.

Was ist Radon?

Radon ist ein chemisches Element. Es hat das chemische Symbol Rn und die Ordnungszahl 86 im Periodensystem der Elemente. Es gehört zur Gruppe der Edelgase und ist das schwerste bekannte Edelgas. Es ist ein natürlich vorkommendes Element, das in der Erde, Gesteinen, Grundwasser und auch in der Luft enthalten sein kann. Es ist radioaktiv, unsichtbar, geruchlos und geschmacklos.

Woher kommt Radon?

Radon kommt natürlicherweise in der Umwelt vor. Es entsteht durch den Zerfall von Uran in Böden und Gesteinen. Radon kann aus dem Boden in die Atmosphäre entweichen und sich in Innenräumen ansammeln, insbesondere in Gebäuden mit undichten Stellen, Rissen oder Hohlräumen im Fundament. Es kann auch in geringen Mengen im Grundwasser vorhanden sein und von dort aus in Gebäude gelangen.

Gefahrenschild von Radon bzw. Radioaktivität
© Dasha Urvachova, Unsplash

Ist Radonstrahlung krebserregend?


Ja, Radon ist krebserregend. Wenn man über einen längeren Zeitraum einer erhöhten Radonbelastung ausgesetzt ist, erhöht dies das Risiko für Lungenkrebs. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Radon nach dem Rauchen die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs.

Wo gibt es viel Radon in Deutschland?

In Deutschland variiert die Radonbelastung je nach geologischer Zusammensetzung und geografischer Lage. Es gibt jedoch bestimmte Gebiete in Deutschland, in denen aufgrund geologischer Bedingungen und Gesteinsarten eine höhere Radonkonzentration festgestellt wurde, wie zum Beispiel Teile von Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen, Thüringen und dem Harz.

Was ist Gammastrahlung?

Gammastrahlung ist eine hochenergetische elektromagnetische Strahlung. Sie entsteht zum Beispiel bei radioaktiven Zerfällen, Kernreaktionen oder bei der Wechselwirkung von hochenergetischen Teilchen mit Materie. Da die Gammastrahlung keine Masse oder Ladung hat, besitzt sie eine hohe Durchdringungsfähigkeit. Sie kann also leicht verschiedene Materialien durchdringen kann, einschließlich menschliches Gewebe. Aufgrund ihrer hohen Energie kann Gammastrahlung jedoch auch schädlich sein und zu gesundheitlichen Problemen führen kann

Was ist Alphastrahlung?

Alphastrahlung besteht aus Heliumkernen, die aus zwei Protonen und zwei Neutronen bestehen. Sie ist eine Form ionisierender Strahlung, da sie in der Lage ist, Elektronen von Atomen zu entfernen und dadurch elektrisch geladene Teilchen zu erzeugen. Alphastrahlung ist im Vergleich zu anderen Strahlungen relativ groß und schwer, was sie weniger durchdringend macht. Aufgrund dieser Eigenschaften ist Alphastrahlung nur dann gefährlich, wenn sie in den Körper gelangt, zum Beispiel durch Einatmen oder Eindringen in offene Wunden.

Päarchen mit Hund liegend auf dem Sofa. Radon freies Klima.
© Andrew Wise, Unsplash

Was ist Radioaktivität?

Radioaktivität ist ein natürlicher physikalischer Prozess, bei dem instabile Atomkerne spontan zerfallen und dabei ionisierende Strahlung freigesetzt wird. Diese Strahlung kann aus verschiedenen Arten bestehen, wie zum Beispiel Alphastrahlung und Gammastrahlung. Radioaktive Materialien haben eine instabile Anordnung von Protonen und Neutronen in ihren Atomkernen, wodurch sie energetisch instabil sind. Um stabiler zu werden, geben sie Energie in Form von Strahlung ab und wandeln sich in andere Atome um. Dieser Prozess wird als radioaktiver Zerfall bezeichnet. Radioaktivität kann sowohl natürlichen Ursprungs sein, oder auch künstlich erzeugt werden, z. B. in Kernreaktoren. Die Auswirkungen von Radioaktivität auf die Umwelt und die Gesundheit können je nach Art der Strahlung und der Dosis unterschiedlich sein.

Kann man Radioaktivität messen?

Ja, man kann Radioaktivität mithilfe von speziellen Messgeräten messen. Diese Messgeräte werden als Radiometer, Geiger-Müller-Zählrohre (kurz: Geigerzähler) oder Szintillationsdetektoren bezeichnet.
Darüber hinaus gibt es Dosimeter, auch als Detektoren oder Radondosen bezeichnet, die speziell zur Messung von Radonstrahlung in Innenräumen entwickelt wurden. Radon ist ein natürlich vorkommendes radioaktives Gas, das in einigen Gebieten eine potenzielle Gesundheitsgefahr darstellen kann. Dosimeter messen die Radonkonzentration in der Luft und liefern Informationen über die individuelle Strahlenexposition.

Wo ist die Radioaktivität am höchsten in Deutschland?

In Deutschland variiert die Radioaktivität je nach Region und Quelle der Strahlung. Es gibt jedoch einige Gebiete, in denen aufgrund natürlicher Gegebenheiten oder historischer Ereignisse eine erhöhte Radioaktivität festgestellt wurde.
Ein bekanntes Beispiel ist die Region um den ehemaligen Uranbergbau im Erzgebirge und im Schwarzwald. Dort kann die Radioaktivität erhöht sein aufgrund des natürlichen Vorkommens von radioaktivem Uran und seinen Zerfallsprodukten in den Gesteinsschichten.

Was kann ich tun, um mich vor Radon zu schützen?

Es gibt es einige Maßnahmen, die du ergreifen kannst um dich vor Radon zu schützen. Führe zunächst eine Radonmessung in deinem Wohn- oder Arbeitsbereich durch. Dadurch ermittelst du erst einmal die Radonkonzentration, und kannst somit bestimmen, ob du überhaupt einer möglichen Gefahr zu Hause oder am Arbeitsplatz ausgesetzt bist. Überprüfe, ob das Wohn- oder Arbeitsgebäude gut abgedichtet ist und verschließe mögliche Risse und Spalten. Zusätzlich kann eine effektive Belüftung, insbesondere in Kellerräumen, dazu beitragen, die Radonkonzentration zu senken. Bei stark erhöhten Radonwerten, können Maßnahmen zur Radonsanierung ergriffen werden.

Radon zu Hause messen. Fassade eines Hauses mit einer gelben Tür
© Cremedelacher, Pixabay

Wer ist von erhöhter Radonbelastung betroffen?

Grundsätzlich kann jeder von einer erhöhten Radonkonzentration betroffen sein. Diese variiert jedoch je nach geologischen Bedingungen, wobei bestimmte Regionen aufgrund ihrer geologischen Eigenschaften eine höhere Wahrscheinlichkeit für erhöhte Radonwerte aufweisen. Außerdem sind Kinder genauso wie Erwachsene von Radonstrahlung betroffen.

Wie messe ich Radon?

Eine Radonmessung mit passiven Radondetektoren ist ganz einfach und kann eigenständig durchgeführt werden. Sie erfordert keine speziellen Vorkenntnisse oder Fachwissen. Beachte die Messanleitung deines Anbieters und halte die Messdauer (je nach Kurzzeit- oder Langzeitmessung) ein. Nach Abschluss der Radonmessung müssen die Dosen zwecks Laboranalyse und Auswertung zurückgeschickt werden. Die Ergebnisse deiner Messung solltest du dann in Kürze erhalten.

Gibt es Vorschriften in Bezug auf Radon?

Ja, in Deutschland gibt es Vorschriften und Empfehlungen in Bezug auf Radon.
So enthält zum Beispiel das Baurecht bestimmte Richtlinien und Normen, die den Schutz vor Radon in Neubauten und bei Renovierungen regeln. Dazu gehören beispielsweise die DIN 18015-2 für Wohngebäude und die DIN 68121 für öffentliche Gebäude.
Zudem sind Arbeitsstätte in Radon-Vorsorgegebieten dazu verpflichtet regelmäßig Radonmessungen durchzuführen. Es gilt die Messpflicht.

Was, wenn ich in einem Radon-Vorsorgegebiet wohne?

Wenn du in einem Radon-Vorsorgegebiet wohnst, bedeutet dies, dass in deiner Region erhöhte Radonkonzentrationen auftreten können. In solchen Gebieten gelten oft spezifische Vorschriften und Empfehlungen, um die Bevölkerung vor der Radonexposition zu schützen. Es ist sinnvoll regelmäßig Radonmessungen durchzuführen um die tatsächliche Radonexposition in deinem Zuhause ermitteln zu können. Regelmäßiges Lüften ist unglaublich wichtig, aber möglicherweise sind Maßnahmen zur Radonsanierung erforderlich.

Kinder vor Radon schützen. Eltern mit ihren zwei Kindern im Bett.
© Jonathan Borba, Unsplash

Sind Kinder bei erhöhter Radonbelastung gefährdeter als Erwachsene?

Ja. Kinder sind tendenziell anfälliger für die schädlichen Auswirkungen von erhöhter Radonbelastung als Erwachsene. Das liegt zum einen an der höheren Atemfrequenz und höherem Atemvolumen von Kindern. Im Vergleich zu Erwachsenen, inhalieren sie mehr Luft und damit potenziell mehr Radon. Außerdem haben Kinder eine geringere Körpergröße, was bedeutet, dass ihre Atemwege und Lungen eine größere Oberfläche im Verhältnis zur Körpermasse haben. Dadurch können sich radioaktive Partikel, die mit Radon verbunden sind, in den Atemwegen und Lungen leichter ablagern und eine höhere Strahlenbelastung verursachen. Zudem befinden sich die Organe und das Gewebe von Kindern noch in der Entwicklung, was sie empfindlicher für Strahlung machen kann.

Müssen Schulen und Kindergärten Radonmessungen durchführen?

In Deutschland gibt es keine gesetzliche Verpflichtung für Schulen und Kindergärten oder KITAs, Radonmessungen durchzuführen.
Allerdings empfiehlt das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) regelmäßige Radonmessungen in öffentlichen Gebäuden, einschließlich Schulen und Kindergärten, um die Radonbelastung zu überprüfen und gegebenenfalls Maßnahmen zur Reduzierung der Exposition zu ergreifen.

Sollten sich aber diese Schulen und Kindergärten, sprich alle Arbeitsplätze, in einem Radon-Vorsorgegebiet befinden, so gilt hier die Messpflicht. In Radon-Vorsorgegebieten gelten in der Regel besondere Regelungen und Maßnahmen zum Schutz vor Radon.

Müssen alle Arbeitsplätze eine Radonmessung durchführen?

Nein. Es gibt in Deutschland keine allgemeine gesetzliche Verpflichtung für alle Arbeitsplätze, eine Radonmessung durchzuführen. Die Verantwortung für den Strahlenschutz am Arbeitsplatz liegt in erster Linie bei den Arbeitgebern.

Allerdings gibt es bestimmte Arbeitsplätze (wie zum Beispiel unterirdische Bergwerke, im Baugewerbe, in der Erdöl- und Erdgasindustrie), bei denen eine erhöhte Radonbelastung wahrscheinlicher ist. Hier gilt die Messpflicht.
Ebenso betroffen von der Messpflicht sind alle Arbeitsplätze, die sich in einem Radon-Vorsorgegebiet befinden.

Woher weiss ich ob mein Arbeitsplatz radonfrei ist?

Um herauszufinden, ob dein Arbeitsplatz frei von Radon ist, solltest du mit deinem Arbeitgeber über das Thema Radon sprechen. Frage nach, ob bereits Messungen am Arbeitsplatz durchgeführt wurden. Falls nicht, kannst du deinen Arbeitgeber darum bitten, eine Radonmessung durchzuführen.

Oftmals wird das Thema der Radonstrahlung völlig unterschätzt oder vergessen, daher ist es wichtig, die Menschen für das Thema zu sensibilisieren und sie über die potenziellen Risiken und Schutzmaßnahmen aufzuklären – ob zu Hause in den eigenen vier Wänden oder am Arbeitsplatz.

Radon am Arbeitsplatz. Menschen am Schreibtisch mit Laptop.
© Charles Deluvio, Unsplash

Ich möchte Radon messen. Was muss ich bei der Auswahl des Anbieters beachten?

Bei der Auswahl eines Anbieters für Radonmessungen gibt es einige Punkte, die du beachten solltest. Überprüfe, ob der Anbieter über die erforderlichen Zertifizierungen und Akkreditierungen verfügt, um Radonmessungen durchzuführen. Informiere dich über die verwendeten Messmethoden und -geräte des Anbieters. Stelle sicher, dass sie zuverlässig, präzise und den aktuellen Standards entsprechen. Auch solltest du den genauen Umfang der Dienstleistungen und die damit verbundenen Kosten, überprüfen. Bei eventuellen Rückfragen, ist es wichtig, dass du Kontaktinformationen des Anbieters hast.

Was sind die Richtwerte für Radon in Innenräumen?

In Deutschland gilt der aktuelle Richtwert für Radon in Innenräumen gemäß der Strahlenschutzverordnung (StrlSchV) von 2018. Dieser Raferenzwert beträgt 300 Becquerel pro Kubikmeter (Bq/m³) für den Jahresmittelwert der Radonkonzentration in der Luft. Dieser Wert gibt an, dass die langfristige durchschnittliche Radonbelastung in Innenräumen nicht höher sein sollte als 300 Bq/m³, um das Risiko von Lungenkrebs zu minimieren.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Radon und Radon Render e-Bikes?

Nein, es besteht absolut kein Zusammenhang zwischen Radon, dem chemischen Element und Radon Render e-Bikes. Radon Render e-Bikes sind Fahrräder, die von der deutschen Fahrradmarke Radon produziert und vertrieben werden.

Gibt es ein Zeichen für Radon?

Rn ist bekannt als Zeichen, im Sinne von Abkürzung, für Radon. Das chemische Element Radon wird im Periodensystem under der Ordnungsnummer 86 durch das Symbol Rn dargestellt.

Hund schlafend im Wohnzimmer
© Brina Blum, Unsplash

Fazit

Radon ist ein radioaktives Edelgas, das natürlicherweise in der Umwelt vorkommt und unsichtbar, geruchlos und geschmacklos ist. Es entsteht durch den Zerfall von Uran in Böden, Gesteinen und Grundwasser. Aufgrund seiner radioaktiven Eigenschaften kann eine erhöhte Konzentration von Radon in Innenräumen zu ernsthaften Gesundheitsrisiken führen. Insbesondere beim Einatmen der Radonzerfallsprodukte besteht ein erhöhtes Risiko für Lungenkrebs. Radon ist weltweit ein bedeutender Risikofaktor für Lungenkrebs, insbesondere bei langfristiger Exposition.

Die Messung der Radonkonzentration in Innenräumen ist entscheidend, um das Risiko zu bewerten und geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Kurzzeit- und Langzeitmessungen werden verwendet, um die durchschnittliche Radonexposition in einem Raum zu bestimmen. Bei erhöhten Radonwerten können Maßnahmen wie Abdichtung von Rissen und Undichtigkeiten, Belüftungssysteme oder der Einbau von Radonabsauganlagen ergriffen werden, um die Konzentration zu reduzieren.

Es ist wichtig, sich der Radongefahr bewusst zu sein und geeignete Schutzmaßnahmen zu treffen, insbesondere in Gebieten mit höheren Radonkonzentrationen. Durch Messungen und Sanierungsmaßnahmen können potenzielle Gesundheitsrisiken minimiert und ein sichereres Raumklima geschaffen werden.

Schützen Sie sich und Ihre Liebsten vor Radon. Das Bild zeigt 2 Kinder, die sich umarmen.
© Patty Brito, Unsplash

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